Gesundheit

Die Themen Gesundheit und Versorgung,Pflege und Pflegebedürftigkeit betreffen alle Menschen. Dies spiegelt sich auch im Personalstand wieder. Mit 5,2 Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von 328 Milliarden Euro im Jahr 2014 im Kernbereich zählt die Gesundheitswirtschaft laut Statistischem Bundesamt zu den größten und dynamischsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Wenn der „Zweite Gesundheitsmarkt“, der alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen sowie ihre Ausstrahlung in andere Branchen umfasst, berücksichtigt wird, ist die volkswirtschaftliche Bedeutung der Gesundheitswirtschaft noch größer. Die regelmäßige Einführung neuer, innovativer Produkte und Dienstleistungen macht die Branche zu einem wachstumsstarken Arbeitgeber. Die Gesundheitswirtschaft bietet Dienstleistungen und Produkte an, die mit dem Erhalt oder der Wiederherstellung der Gesundheit verknüpft sind. Dazu gehören die Dienstleistungen von medizinischem Fachpersonal, Produkte aus der Medizintechnik und der pharmazeutischen Industrie.

 

Medizinerinnen und Mediziner

Deutschland zeichnet sich durch ein sehr gutes Gesundheitssystem aus. Ein Grund hierfür ist, dass Deutschland viel Wert auf eine umfängliche medizinische Ausbildung und regelmäßige Weiterbildungen legt. Zudem hat Deutschland im internationalen Vergleich ein hohes Versorgungsniveau. 221 Einwohnern steht im Durchschnitt eine Ärztin oder ein Arzt zur Verfügung. Die rund 365.247 erwerbstätigen Mediziner und Medizinerinnen arbeiten in den unterschiedlichsten Einrichtungen. Dazu gehören gut ausgestattete städtische, kirchliche und an Verbänden angegliederte Krankenhäuser, Universitätskliniken, Privatpraxen und -kliniken, Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen sowie pharmazeutische Forschungslabore.

Interessant ist, dass sich die Zahl der berufstätigen Medizinerinnen und Mediziner mit einem Migrationshintergrund in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt hat. Sie lag 2015 bei 37.878. Von den neu registrierten Ärztinnen und Ärzten in Deutschland waren 2014 rund 30 Prozent ausländischer Herkunft. Dennoch wird der Bedarf an Medizinerinnen und Medizinern durch den demografischen Wandel und den technischen Fortschritt weiter ansteigen.

 

Pflegepersonal

Ohne gut ausgebildetes Pflegepersonal ist ein funktionierendes Gesundheits- und Pflegesystem undenkbar. Gesundheits-, Kranken- und Kinderkrankenpflegekräfte sowie Altenpflegekräfte leisten hierzu einen bedeutsamen gesellschaftlichen Beitrag. In knapp 2.000 Krankenhäusern und mehr als 12.400 Pflegeeinrichtungen und -diensten kümmern sie sich um die Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie Pflegebedürftigen.

Pflegeberufe werden immer beliebter. Im Herbst 2012 begannen landesweit rund 58.300 junge Erwachsene eine Ausbildung in einem Pflegefachberuf. Dennoch herrscht im Pflegebereich ein starker Engpass. Aufgrund des demografischen Wandels wird zukünftig noch mehr Pflegepersonal benötigt.

 

Gesundheits- und Krankenpflegepersonal

Das Berufsbild im Gesundheits- und Krankenpflegebereich umfasst die eigenständige Beobachtung, Beratung, Betreuung und Pflege von Patienten und Patientinnen in einem stationären oder ambulanten Umfeld. Hinzu kommt die Dokumentation und Evaluation der pflegerischen Maßnahmen sowie Durchführung ärztlicher Anordnungen und Assistenz bei ärztlichen Maßnahmen. Gleichzeitig stehen Gesundheits- und Krankenpflegekräfte als Ansprechpartner für Angehörige zur Verfügung.

Die Aufgabe von Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräften besteht in der Betreuung von kranken und pflegebedürftigen Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen. Dies beinhaltet die Wahrnehmung und Unterstützung von Bedürfnissen je nach Entwicklungsstadium sowie die Begleitung der Angehörigen in Krisensituationen. Berufsangehörige des Kinderkrankenpflegebereichs arbeiten überwiegend auf den Säuglings- und Kinderstationen in Krankenhäusern oder außerhalb in der ambulanten Kinderkrankenpflege. Sie sind außerdem in Kinderarztpraxen sowie in speziellen Einrichtungen für Kinder tätig.

Sowohl die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung als auch die Zahl von Auszubildenden im Gesundheits- und Kinderkrankenpflegebereich ist in den letzten Jahren gestiegen.

 

Altenpflegepersonal

Im Alter gut versorgt zu werden, ist für alle Menschen ein wichtiges Bedürfnis. Daher spielt die professionelle Altenpflege neben der privaten häuslichen Betreuung eine sehr wichtige Rolle in Deutschland.

Der Beruf im Altenpflegebereich zeichnet sich durch einen engen Austausch mit den zu versorgenden hilfe- oder pflegebedürftigen Menschen aus. Er ist anspruchsvoll und abwechslungsreich. Insbesondere der Bereich der langzeitpflegerischen Versorgung bietet viele Entwicklungschancen, breit gefächerte Einsatzgebiete und eine sehr aussichtsreiche Beschäftigungsperspektive. Die Altenpflege gehört zu den besonders stark wachsenden Dienstleistungsbranchen. Die Zahl der Altenpflegefachkräfte hat sich zwischen 1999 und 2013 um 100 Prozent auf fast 230.000 erhöht. Die Zahl aller im Langzeitpflegebereich Beschäftigten ist nach der Pflegestatistik aus dem Jahr 2013 im selben Zeitraum um über 60 Prozent auf knapp eine Million gestiegen. Die Nachfrage nach qualifizierten Altenpflegefachkräften nimmt angesichts des demografischen Wandels stetig zu. Bereits heute kommen auf 100 als offen gemeldete Stellen für Altenpflegefachkräfte nur 36 als arbeitssuchend gemeldete Bewerber (BA Engpassanalyse, Juni 2015). Aktuell gibt es rund 2,6 Millionen Pflegebedürftige. Diese Zahl wird in den kommenden Jahrzehnten weiter ansteigen.

Quelle: BMWi

 

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